Freitag, 7. Juni 2024, Universität Bremen, Haus der Wissenschaft
Der 8. Workshop der AG Filmwissenschaft widmet sich den Transitionen der eigenen Disziplin. Zum einen betreffen diese Veränderungen den Umgang der Filmwissenschaft mit ihren Forschungsgegenständen. Mit Transitionsprozessen wie der Einführung des Tonfilms und der Digitalisierung veränderten sich die filmwissenschaftliche Theorie und Praxis. Dies schließt auch aktuelle Diskussionen über die Transitionen der Filmwissenschaft im Kontext von Digitalisierung und Archivierung, von veränderten Publikationsformen und Verfügbarkeit (Open Access) sowie Fragen der sprachlichen und technischen Zugänglichkeit ein.
Einen zweiten Schwerpunkt bilden politische und historische Zusammenhänge und Dynamiken, die die Filmwissenschaft seit jeher geprägt haben. Seien es politische und hochschulpolitische Transformationen und Transitionen, die beispielsweise im Zuge der zweiten Welle der Frauenbewegungen in Gang gesetzt wurden, oder auch (über)staatliche Eingriffe wie der Bologna-Prozess – die Filmwissenschaft wurde und wird durch größere gesellschaftliche Veränderungen geprägt. Hierbei spielen sowohl Entwicklungen zu größeren Forschungszusammenhängen als auch die Chancen und Herausforderungen einer Kleine-Fächer-Logik eine wichtige Rolle.
Drittens erfordern die Fachgeschichte, die wissenschaftlichen Paradigmen, sowie die fließenden Übergänge zwischen Filmwissenschaft und angrenzenden Fächern verstärkte Aufmerksamkeit hin zu einer Selbstreflexion und Neudefinition des eigenen Selbstverständnisses. Dies betrifft auch den Austausch mit den Kulturwissenschaften, den Sozialwissenschaften, den Informationswissenschaften etc. Der Workshop zielt darauf ab, sich mit interdisziplinären Transitionen auseinanderzusetzen und die Filmwissenschaft „als Disziplin in stetem Wandel“ (Schweinitz, Tröhler 2011: 14) und „in steter materialer, kultureller und ästhetischer Transformation“ (ebd.: 16) zu analysieren. In diesem Kontext stellen auch die Internationalisierung, die Zukunft lokaler und regionaler filmwissenschaftlicher Gemeinschaften sowie der Status in der GfM neue Herausforderungen und Perspektiven dar.
Programm
10:45 Begrüßung
11:00 PANEL 1: Trans/Medialität
Florian Mundhenke (Erlangen-Nürnberg): Filmwissenschaft als Bewegtbildwissenschaft?! Herausforderungen und Chancen der Integration neuer Mediendispositive am Beispiel Virtual Reality
David Höwelkröger (Kiel): Das YouTube-Video-Essay als „filmvermittelnder Film“ zwischen Filmwissenschaft und Medienpädagogik
12:00 Mittagspause
13:30 PANEL 2: Künstliche/Intelligenz
Johann Pibert (Berlin): KI und Vitalität
Round Table: Zur Bedeutung von KI in der filmwissenschaftlichen Lehre und Forschung
14:30 Kaffeepause
15:00 PANEL 3: Film/Ästhetik
Tatiana Astafeva (Bremen): Ästhetik der Übergangszeit. Ein Überblick
David Kleinekottmann (Braunschweig): Schwarzbild und Black Screen als transitionale Filmphänomene
16:00 PANEL 4: Film/Geschichte
Lucas Curstädt (Bonn): Die deutsche Filmwissenschaft im Nationalsozialismus
Philipp Blum (Zürich): Konzeptuelle Transitionen: Vom Kultur- zum Dokumentarfilm. Der deutschsprachige Diskurs zur audiovisuellen Non-Fiktion in den 1950er Jahren
17:00 Kaffeepause
17:15 TREFFEN DER AG FILMWISSENSCHAFT / Leitung: Rasmus Greiner
19:00 gemeinsames Abendessen (optional, auf eigene Kosten)
Kontakt
Dr. des. Tatiana Astafeva & PD Dr. Rasmus Greiner: film-history(at)uni-bremen.de