– Regularien

I. Ziel

Der Preis zeichnet jährlich einen Aufsatz aus, der durch seine Qualität das Fach Filmwissenschaft in herausragender Weise repräsentiert. Mit der Preisvergabe sind drei Ziele verbunden:

  1. Der Preis soll für eine positive Außendarstellung und Vermittlung der filmwissenschaftlichen Arbeit sorgen
  2. Innerhalb der Filmwissenschaft soll er den Gemeinschaftssinn fördern und die wechselseitige wissenschaftliche Wahrnehmung im deutschsprachigen Raum erhöhen.
  3. Die ausgezeichneten Arbeiten sollen vorbildhaft für Studierende sein.

II. Teilnahmeberechtigung

Teilnameberechtigt sind alle Mitglieder der Gesellschaft für Medienwissenschaft (GfM), die noch keine (Junior-)Professur innehaben und noch nicht habilitiert sind.

Entscheidend ist eine Mitgliedschaft zum Zeitpunkt der Einreichung. Wer der Gesellschaft für Medienwissenschaft noch nicht beigetreten ist, kann sich hier über eine Mitgliedschaft informieren:

III. Preisgeld

Das Preisgeld beträgt 1.000 €.
Es wird in den beiden ersten Jahren (2013 und 2014)
vom Verein AVINUS e.V. sowie anonymen Spendern
aus der AG Filmwissenschaft zur Verfügung gestellt. Die Spender 2017 sind Thomas Elsaesser, der Verein AVINUS e.V., Karl Sierek und Margrit Tröhler.

IV. Einreichung

Der Preis zeichnet ausschließlich filmwissenschaftliche Aufsätze aus. Die jeweilige Jury entscheidet, welche Einreichungen in die Kategorie „filmwissenschaftlicher Aufsatz” fallen.

Einzureichen sind nur bereits veröffentlichte Texte, die Teil einer anderen Publikation sind (Zeitschrift, Sammelband oder Online-Journal). Sie können in deutscher oder englischer Sprache erschienen sein und von einem/r Autor/in stammen, aber auch von mehreren Autorinnen und Autoren verfasst sein.
Der Veröffentlichungszeitraum reicht vom
1. Januar bis 31. Dezember des Vorjahres.

Die Einreichungen müssen vorgeschlagen werden. Vorschlagsberechtigt sind nur Mitglieder der Gesellschaft für Medienwissenschaft, wobei Selbstvorschläge möglich und willkommen sind. Jedes GfM-Mitglied kann nur eine Nominierung aussprechen – entweder eine eigene Arbeit oder die eines Anderen. Die amtierenden Jury-Mitglieder dürfen nicht nominieren.

Die Einreichfrist wird jeweils bei der aktuellen Ausschreibung angegeben.

Die Aufsätze sind als gescanntes Original im PDF-Format und in anonymisierter Form einzureichen, um die Unabhängigkeit der Jury zu wahren. Für die Einreichung füllt der Vorschlagende ein Formular aus, das auf der Seite der AG-Filmwissenschaft zum Herunterladen bereitsteht. Es wird gemeinsam mit dem PDF-Dokument des Aufsatzes eingereicht.

Das Preisvergabe-Komitee (derzeit: Julian Hanich, Anna Frank, Marcus Stiglegger und Jesko Jockenhövel) prüft, ob die Einreichungen den Regularien entsprechen, bevor es sie an die Jury weiterleitet.

V. Jury

Die Jury besteht aus drei Vertretern des Fachs Filmwissenschaft. Sie trifft ihre Entscheidung bis zum 20. September des jeweiligen Jahres.

Ihr gehören in der Regel Mitglieder der AG Filmwissenschaft an,
die eher theoretisch-analytisch und eher historisch ausgerichtet sind,
sowie ein/e jüngere/r Wissenschaftler/in.

Einstimmigkeit im Urteil ist nicht nötig; die einfache Mehrheit genügt.
Die Jury wird von den Mitgliedern der AG Filmwissenschaft alle zwei Jahre in persönlicher Abstimmung auf der Jahresversammlung gewählt. Vorschläge werden vom Preisvergabe-Komitee vorab zusammengestellt und an die Mitglieder der AG Filmwissenschaft durch die AG-Leitung verschickt. Die potenziellen Jurorinnen und Juroren werden vorher angefragt. Einwände gegen nominierte Personen müssen bei der AG-Versammlung persönlich artikuliert und Gegenvorschläge vor Ort präsentiert werden. Die Jury wird dabei jeweils für zwei Jahre bestätigt (in diesem Fall: 2013 und 2014).

Mitglieder der ersten Jury sind:
Christine Noll Brinckmann (emeritiert; Universität Zürich),
Ursula von Keitz (Universität Konstanz) und Jens Eder (Universität Mannheim).

VI. Verleihung

Der Preis wird alljährlich auf der GfM-Tagung durch die Jury verliehen. Eine Laudatio erörtert die Leistung des Textes und macht die Vergabekriterien trans- parent.

Der Preis wird ausschließlich an einen Aufsatz verliehen.
Ex-aequo-Entscheidungen und lobende Erwähnungen sind ausgeschlossen.

Die Preisträger werden vorab informiert, damit sie der Preisverleihung beiwoh- nen können, und erhalten eine Urkunde mit der Jury-Begründung sowie einen Scheck über 500 €.

VII. Name

Der Preis ist nach dem Filmwissenschaftler und -kritiker
Karsten Witte benannt.

Karsten Witte (1944–1995) studierte Germanistik und Romanistik in Berlin und Göttingen sowie Vergleichende Literaturwissenschaften in Chapel Hill und Aix-en- Provence. Filmwissenschaft lehrte er an der Goethe-Universität Frankfurt, der Universität Köln, der Philipps-Universität Marburg, der Berliner dffb sowie den HFFs in München respektive Potsdam. Von 1992 bis zu seinem Tod war er Professor für Filmwissenschaft an der Freien Universität Berlin. Neben zahlreichen eigenen Texten publizierte Witte als Herausgeber einen Sammelband zur Filmthe- orie und betreute die Kracauer-Ausgabe bei Suhrkamp. Als Filmkritiker hat er lan- ge für die Frankfurter Rundschau und Die Zeit gearbeitet. Zudem schrieb er Drehbücher, verfasste Lyrik und Prosa, arbeitete als Dramaturg und Übersetzer.

Seine wichtigsten filmwissenschaftlichen Schriften sind:

  • Lachende Erben, Toller Tag. Filmkomödie im Dritten Reich (Berlin1995).
  • „Film im Nationalsozialismus“. In: Geschichte des Deutschen Films. Hg. v. Wolfgang Jacobsen, Anton Kaes und Hans Helmut Prinzler (Stuttgart/Weimar 1993 und 2004).
  • Der Körper des Ketzers: Pier Paolo Pasolini. Hg. v. Rainer Herrn (Berlin 1998).
  • Schriften zum Kino: Westeuropa, Japan, Afrika nach 1945. Hg. v. Bernhard Groß und Connie Betz (Berlin 2011).

Wittes unverkennbarer, ebenso aphoristischer wie präziser Stil prägte alle seine Arbeiten, sein ideologischer Scharfblick verband sich mit ästhetischer Sensibilität. Wie kaum ein Zweiter in Deutschland verstand er es, akademisches und journalis- tisches Engagement, vertiefendes Forschen und tagesaktuelles Rezensieren, Filmwissenschaft und Filmkritik zu verbinden. Wissenschaft und Kritik gehörten bei ihm nicht zwei Welten an – sie durchdrangen einander.

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